Den Krankenhäusern sind in letzter Zeit durch das Coronavirus viele zusätzliche Kosten entstanden. Gleichzeitig sinkt ihr Einkommen aus der Regelversorgung. Deshalb versuchen Krankenhäuser und Krankenversicherungen herauszufinden, wie sie die Koronaversorgung bezahlen können.
Die Krankenhäuser sind finanziell nicht in guter Verfassung. In den letzten Monaten ist der Umsatz der Krankenhäuser um fast einen halben Monat gesunken, etwa 700 Millionen Euro. Insgesamt fehlten ihnen 2 Milliarden Euro an verzögerter Versorgung. Die niederländische Vereinigung der Krankenhäuser (NVZ) sagt, dass sie nicht damit rechnet, diesen Rückstand in diesem Jahr aufzuholen. Es werden zusätzliche Kosten in Höhe von rund 3 Milliarden Euro durch die Erweiterung der IC-Kapazität, Präventionsmaßnahmen und den Übergang zur digitalen Pflege erwartet. Ein zusätzliches IC-Bett würde 1 Million Euro pro Jahr kosten.
Es ist noch nicht klar, wer für die versäumten Kosten aufkommen wird. Der Gesundheitsökonom Wim Groot weist darauf hin, dass der Puffer von 2 bis 3 Milliarden Euro, über den die Krankenversicherer verfügen, groß genug ist, um die Korona-Kosten zu decken. Krankenhäuser und Krankenkassen sind noch nicht mit der Höhe der Kostenerstattung und den Sätzen für überholte Leistungen einverstanden. Die Krankenhäuser erhalten bereits Ausgleichszahlungen für entgangene Einnahmen, die akute finanzielle Probleme verhindern. Die Krankenkassen wollen Doppelzahlungen vermeiden.
Dieses Koronakonto bedeutet wahrscheinlich, dass die Gesundheitsprämie steigen wird. Die Krankenkassen wollen den Gesetzentwurf nicht an ihre Versicherten weitergeben, aber laut Groot ist dies unumgänglich. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von 3 Milliarden Euro werden bei den Versicherten landen. Das bedeutet eine Prämienerhöhung von 150 € pro Versicherten und Jahr. Mit der Erhöhung des einkommensabhängigen Beitrags bedeutet dies, dass jeder um 250 € verliert.
Nach Angaben von Krankenhaeusern und Krankenkassen wird die Regierung einen Beitrag leisten muessen. Schließlich ist eine deutliche Erhöhung der Gesundheitsprämien nicht leicht zu erklären. Das Gesundheitsministerium betrachtet das Koronakonto als eine Angelegenheit zwischen Krankenhäusern und Versicherern.
Ein Abkommen sollte am 1. Juni auf dem Tisch liegen, aber die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ein weiterer wunden Punkt dabei ist, dass die Krankenhäuser aufgrund der höheren Kosten nicht mehr in der Lage sind, die zuvor getroffenen Vereinbarungen zur Begrenzung der Gesundheitskosten einzuhalten. Die Versicherer wollen keine unbegrenzten Anpassungen vornehmen müssen.